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Die Industrie- und Handelskammern aus der Sicht deutscher Reiseunternehmen

1996 hat der Bundesverband selbständiger Reiseunternehmen (asr) e.V.eine Meinungsumfage bei Touristikunternehmen in Deutschland durchgeführt. Es wurden per Branchenversand ca. 12.000 Unternehmen angeschrieben, etwa 2000 antworteten. Das ist ein ungewöhnlich hoher Rücklauf.

Das Ergebnis war bemerkenswert. Auf die Frage,„Erkennen Sie in der Tätigkeit Ihrer IHK irgendeinen Nutzen für Sie?“68 (3,43 %) Unternehmen antworteten mit JA, während mit NEIN es1912 (96,32%) waren.

Nahezu gleich war die Stimmverteilung auf die Frage: „Haben Sie die IHK schon einmal betrieblich in Anspruch genommen (mit Ausnahme des Ausbildungsverfahrens)?

Auch hier waren es nur wenige. 1933 (97%) der Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, befürworteten dann Verbandsaktivitäten, die Pflichtmitgliedschaft abzuschaffen.

Abschließend wurde in dem Anschreiben noch gebeten, einen persönlichen Kommentar zum Thema Pflichtmitgliedschaften abzugeben. Das Ergebnis dieser Umfrage füllte dann eine Broschüre mit 44 Seiten.

Zwinkernd

Lesen Sie selbst:ASR Umfrage bei Reiseunternehmen über die Akzeptanz der örtlichen IHKn in Deutschland

Nach dieser Aktion suchte der DIHK-Präsident die Nähe zu unserem Verband. Möglicherweise hat sich bei manchen IHKn dann auch die Servicementalität positiv geändert. Wie in vielen Bereichen des zivilen Widerstandes wirkte auch hier das Prinzip der repressiven Toleranz: Die Faust fuhr in den Vorhang. Der Vorhang wich zurück. Die Faust wurde zurück gezogen. Der Vorhang pendelte sich ein und hing wie zuvor.

Man könnte meinen, diese Umfrage sei zu alt und gilt nicht mehr. Nichts hat sich geändert. Hier kann man sich über die gegenwärtige Stimmungslage orientieren: www.rechtsboerse.de/aktuelle_umfrage

Deutscher Industrie- und Handelskammertag

Wahrnehmungs- und ZufriedenheitsanalyseFebruar 2009

Es gibt auch eine Umfrage aus dem Jahr 2009, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die Dachorganisation der z.Z. 80 IHKn in Auftrag gegeben hatte. Es ist nicht dokumentiert, wie die Auswahl der Befragten zustande gekommen ist. Wie entstand bei Emnid die Liste der anzurufenden Kammermitglieder?

Der Unterschied bei diesen Umfragenist, dass 1996 ein Formular von einem Verband an Reiseunternehmen verschickt wurde, das offensichtlich in der Branche einen Nerv traf. Der Fragetext war unpolemisch neutral. Der Rücklauf war für den Verband überwältigend, ein Plebiszit. Für das System IHK niederschmetternd.

Die DIHK-Umfrage 2009war eine Auftragsumfrage bei Emnid. 

Es wurden 1.640IHK-Mitglieder in Deutschland befragt. 

Allein die Berliner IHK beziffert ca. 273.000 Unternehmen als Mitglieder. 

Deutschland hat 80IHKn. 

Emnid mußte also nur ca. 20 Mitglieder pro Kammerbezirkanrufen ( d.h. in Berlin einen von ca. 12.000) und hatte damit einen repräsentativen Überblick, ob die Mitglieder „sehr zufrieden“ , „eher zufrieden“ oder keine Meinung „weiß nicht“ hatten. Die Antwort „nicht zufrieden“ war  nicht vorgesehen.

Die Kosten der Umfrage lagen mindestens im hohen vierstelligen Bereich.

Die Berliner IHK zahlt jährlich ca. 1 Million Euro an den DIHK.

Der DIHK ist eine bemerkenswert umfangreiche Organisation.

Suchen Sie auf der Seite im Stichwortfeld nach „IHK Zufriedenheit“.

Ergebnis:
Suchergebnis zu „ihk zufriedenheit“Die Suche lieferte 0 Ergebnisse  

(Die Zufriedenheitsanalyse konnte ich weder beim DIHK noch bei der Berliner IHK im Web finden)

Anregung: Für derartige Umfragen dürften künftig keine Mitgliedsbeiträge mehr verwendet werden.